Müssen Christen "den Sabbat" halten?
So. 20.08.2023/15:38
Müssen Christen „den Sabbat“ halten, indem sie am Samstag oder Sonntag eine Kirche besuchen?
Gute Frage, wenn man bedenkt, wie weit der Brauch in den christlichen Kirchen verbreitet ist zu einem Sonntagsgottesdienst zusammenzukommen. Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet wie immer: „Was sagt die Bibel?“ Und ja, die Bibel schreibt vor, einen Tag in der Woche, „den siebten Tag“, wie Gott es tat, als „Sabbat“ zu halten. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass das Wort „Sabbat“ ein hebräisches Wort ist, das „Ruhe“ bedeutet. Ein Tag der Ruhe sollte auf sechs Tage der Arbeit folgen. Es hat eigentlich nichts mit dem Besuch eines Gottesdienstes zu tun. Die entscheidende Frage ist „Für wen“ ist, oder besser gesagt, war der Sabbat vorgeschrieben?
„Was sagt die Bibel?“ Das ist immer der „Hauptgedanke“, aber die Antwort muss im Licht dessen verstanden werden, „zu wem“ die Bibel spricht. Die Heilige Schrift sagt, dass es in der Breite der menschlichen Geschichte drei, und nur drei, grundlegende Gruppen von Menschen gibt: „Judäer, Heiden, und die Gemeinde Gottes“, 1. Korinther 10:32. Jeder Teil des Wortes Gottes ist an eine (und manchmal auch an mehrere) dieser Gruppen von Menschen gerichtet. Wie ich immer wiederhole, geht es hier um Pronomen.
In Jesaja zum Beispiel beziehen sich die Pronomen, die für die von Gott Angesprochenen stehen („ihr“ als Beispiel) auf Israel, nicht auf die Christen. Aber im Epheserbrief beziehen sich die Pronomen auf Christen, die die aus dem Geist Gottes wiedergeboren sind, was den Gläubigen des Alten Testaments nicht möglich war, die vor dem Tod und der Auferstehung von Christus lebten. Die meisten Menschen sehen das leicht ein, aber was ist mit den vier Evangelien? Jesus hat nicht zu den Christen gesprochen, denn es gab bis zum Pfingsttag in Apostelgeschichte Kapitel 2 keine Christen. Das ist das erste Mal, dass jemand aus Gottes Geist, seinem „unvergänglichen Samen“, „wiedergeboren“ wurde. Und es wird keine Christen geben nach der „Entrückung“. Daher ist die heutige „Verwaltung des heiligen Geheimnisses“ (von Pfingsten bis zur Entrückung) die einzigartigste Zeit in der Geschichte.
Als der Messias kam Jesus nach Israel, und seine Botschaft richtete sich speziell an sie. Bestimmte Teile davon, zum Beispiel Lukas 6:38 „Gebt, und es wird euch gegeben werden …“, sind für uns heute relevant, aber das meiste, was er sagte, bezieht sich direkt auf Israel und basiert auf dem Alten Testament, was sie verstehen konnten. Das, was speziell an Israel gerichtet war, wurde in den Kirchenbriefen, die speziell für Christen geschrieben sind, ersetzt oder verändert. Manche Leute könnten sagen: „Du stellst die Worte des Paulus über die Worte von Jesus.“ Nein, denn die Gemeindebriefe sind auch die Worte von Jesus, wie uns in Galater 1:11 berichtet wurde. Die Frage ist: Zu wem hat Jesus gesprochen?
Die Kirchenbriefe und insbesondere der Epheserbrief sprechen von „dem heiligen Geheimnis“ (in den meisten, wenn nicht in allen Bibelversionen wird das „Geheimnis“ falsch übersetzt). Das griechische Wort #3466 musterion bedeutet „Geheimnis“, das heißt etwas, das bekannt ist und von einem zum anderen mitgeteilt werden kann (im Gegensatz zu einem „Geheimnis“, das niemand versteht). In Epheser 3 ist klar, dass dieses heilige Geheimnis im Alten Testament oder in den Evangelien nicht einmal angedacht war, sondern in Gott verborgen war, bis Jesus es dem Paulus offenbarte. Das heilige Geheimnis war, dass es eine neue Gruppe von Menschen geben würde – nicht Judäer und nicht Heiden -, Menschen, die ‚wiedergeboren‘ werden würden, wiedergeboren aus unvergänglichem Samen, deren Erlösung bedingungslos und sicher sein würde. Das ist eine gute Nachricht!
Das griechische Wort #3622 oikonomia kommt neunmal vor und lässt sich am besten mit „Verwaltung“ übersetzen, das heißt, die Art und Weise, wie Gott mit den Menschen umgeht, die „Regeln und Vorschriften“, wenn man so will, die für die Menschen auf der Erde während einer bestimmten Zeitspanne Gültigkeit haben. Die Aufzeichnungen zeigen, dass Gott sehr klar und deutlich in Seiner Kommunikation mit den Menschen über das ist, was er von ihnen in jeder Verwaltung erwartet. Das ist ähnlich wie bei den Bundestagswahlen in Deutschland. Wenn ein neuer Präsident in sein Amt eingeführt wird, bleiben einige Dinge gleich und andere ändern sich, je nachdem wie seine Entscheidungen fallen, wie die Dinge während seiner Präsidentschaft sein werden. Dann entscheiden die Menschen, ob sie sich an die Regeln halten wollen oder nicht.
Während der Verwaltung des Gesetzes (2 Mose 20:1 bis Apg. 1:26) kam Jesus zum ersten Mal auf die Erde zu Israel. Er wurde geboren, lebte, starb, wurde auferweckt, unterwies seine Jünger über die kommende Gabe heiligen geist und fuhr zum Himmel auf. Deshalb hielt er die zeremoniellen Vorschriften des mosaischen Gesetzes, indem er den Sabbat einhielt, und sich mit Wasser taufen ließ, usw.
Wir leben jetzt in der fünften Verwaltung (Apg. 2:1 bis 2 Thessalonicher 3:18) Judäer, Heiden und Christen, die in Epheser 3:2 als die Verwaltung der Gnade Gottes und in Epheser 3:9 die Verwaltung dieses Geheimnisses genannt ist. Sie begann am Pfingsttag (Apostelgeschichte Kapitel 2) mit der Ausgießung der Gabe heiligen geist auf alle, die an Jesus als den auferstandenen Herrn glaubten, und endet mit der Versammlung („Entrückung“) der Gemeinde, die dem Herrn in der Luft entgegengeht, 1 Thessalonicher 4:17.
In der Zwischenzeit hängt das Verständnis und die Anwendung vieler kritischer Themen von der Art und Weise ab, in der Gott die Menschen verwaltet – für wem steht was geschrieben? Dies beeinflusst definitiv die Qualität des eigenen christlichen Lebens, über die die Christen seit Jahrhunderten debattieren, zum Beispiel:
2. Mose 20:8-11
8 Denkt
an den Sabbat, indem ihr ihn heilig haltet.
9 Sechs Tage sollt ihr arbeiten und alle eure Werke tun,
10 aber
der siebte Tag ist ein Sabbat für Yahweh,
deinen Gott. An ihm sollt ihr keine Arbeit verrichten, weder du noch
dein Sohn oder deine Tochter, weder dein Knecht noch deine Magd, noch
dein Vieh noch irgendein Fremder in deinen Toren.
11 Denn
in sechs Tagen machte Yahweh den Himmel und die Erde
und das Meer und alles, was darinnen ist; aber am siebten Tag ruhte
er. Darum hat Yahweh den Sabbat gesegnet und ihn
geheiligt.
OK, Pronomen. Wer ist das "ihr"? Es kann sich nicht auf die Christen beziehen, denn es gab damals keine Christen. Offensichtlich war der Sabbat für Israel vorgeschrieben. Aber gibt es nichts in der Heiligen Schrift, das sich an Christen richtet und besagt, dass wir am Sonntag in die Kirche gehen sollen? Nun, was wäre im Römerbrief bis zum Thessalonicherbrief? Nun es steht dort tatsächlich etwas über den Sabbat – einmal, und nur einmal:
Kolosser 2:16,17
16 Darum soll euch niemand nach dem beurteilen, was ihr esst oder trinkt, auch nicht nach einem Fest, einem Neumond oder Sabbat.
17 Diese sind ein Schatten der Dinge, die kommen sollen; die Wirklichkeit aber ist in Christus.
Im Kolosserbrief bezieht sich das "ihr" natürlich auf die aus Gottes heiligem Geist Wiedergeborenen, für die eine solche Sabbat Beobachtung niemals vorgeschrieben ist. In der Tat sagen die obigen Verse, dass es so etwas nicht gibt, was für die Kirche, den Leib von Christus, die Christen, von Bedeutung ist. Sagen die Kirchenbriefe, dass Christen mit anderen zusammenkommen und singen, loben, anbeten, beten, dienen, finanziell teilen und das Wort Gottes hören sollen, usw.? Auf jeden Fall. Aber es gibt keinen vorgeschriebenen Tag – oder Weg.
Bedenken Sie Folgendes: Wenn Christen den Sabbat halten sollen, sollten sie dann nicht das ganze Gesetz halten? In Galater 5:3 sagt Paulus genau das, wobei er die Beschneidung als den fraglichen Teil des Gesetzes gebraucht. Schauen Sie sich Galater 5:1-15 genau an, um den gesamten Kontext zu verstehen und um zu sehen, was Paulus (der durch Offenbarung schreibt) darüber denkt, ob Christen unter irgendeinen Teil des alten mosaischen Gesetzes gestellt werden. Wenn wir den Sabbat halten sollen, was ist dann mit Tieropfern zur Anbetung von Gott?
Der Hebräerbrief war einer der früheren Briefe und wurde hauptsächlich an ehemalige Judenchristen (was alle ersten Christen waren), von denen viele noch an ihren alten Gewohnheiten festhielten. In Hebräer 7–10 arbeitet Gott hart daran, ihnen zu zeigen, dass das mosaische Gesetz nicht mehr anwendbar war, zum Beispiel:
Hebräer 7:18,19 Die frühere Vorschrift ist aufgehoben, weil sie schwach und unbrauchbar war (denn das Gesetz machte nichts vollkommen), und eine bessere Hoffnung eingeführt, durch die wir uns Gott nähern.
Hebräer 9:9,10 [Die Stiftshütte war] ein Gleichnis für die heutige Zeit, die zeigt, dass die Gaben und Opfer, die dargebracht wurden nicht in der Lage waren, das Gewissen des Anbeters zu reinigen. Sie sind nur eine Sache der Nahrung und Getränken und verschiedenen zeremoniellen Waschungen – äußere Vorschriften, die bis zur Zeit der neuen Ordnung. Hebräer 10:1 Das Gesetz ist nur ein Schatten der kommenden Dinge – und nicht die Wirklichkeiten selbst … Amen.
Einige Christen, die die Verwaltungen der Heiligen Schrift nicht verstehen und deshalb glauben, dass wir den Sabbat usw. einhalten sollten, berufen sich auf Matthäus 5:17-19, wo Jesus sagt, dass er nicht gekommen sei, um das Gesetz abzuschaffen, sondern um es zu erfüllen. Erstens: Zu wem hat er gesprochen? Die Judäern. Das mosaische Gesetz hatte nie etwas mit den Christen zu tun. Ein Schlüsselsatz in dem, was Jesus sagte in Matthäus 5:18 ist, dass nichts aus dem Gesetz verschwinden würde, "bis alles vollbracht ist". Jesus hat alles vollbracht, was er in Bezug auf das levitische Gesetz brauchte, und deshalb ist es nicht mehr in Kraft. Heute haben wir keinen Tempel, keine Leviten, keine aaronitischen Priester, keine Tieropfer, usw. Sowohl für Judäer als auch für Heiden, ist die Befolgung von Römer 10:9 der Weg zur Erlösung.
Abschließend ist Ihnen vielleicht bewusst, dass eine ganze Reihe von Christen heute darüber streiten, ob der "Sabbat" von Gläubigen, in einer Versammlung von Gläubigen am Samstag oder Sonntag abgehalten werden sollte. Dieser unnötige Konflikt würde sich in Luft auflösen, wenn sie verstehen würden, dass
(a) das Wort "Sabbat" "Ruhe" bedeutet
und
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Fußnote: Nachzulesen und zu prüfen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von https://spiritandtruthonline.org/are-christians-required-to-keep-the-sabbath/?tot=redirect veröffentlicht.
(b) keiner der beiden Tage für die Christen als besonderer Tag gilt, weil für die Gläubigen in der Verwaltung des heiligen Geheimnisses jeder Tag besonders und heilig ist.
Fußnote: Nachzulesen und zu prüfen.
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